Zeitgeschehen-Erkenntnis dank Southpark

Die Geschichte von Southpark ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Denn m.E. stellt diese TV-Show einen Höhepunkt der US-amerikanischen Comic-/Animations-Kultur dar; und wurde bisher nur unzureichend gewürdigt. Daher sehe ich mich nach ausgiebigem Studium des Originalmaterials dazu gezwungen, hier Aufklärung zu leisten und den geneigten Leser mit einer persönlichen Best Off-Liste zu beglücken.

Jedoch möchte ich zuerst das fundamentale Missverständnis ausräumen, welches dem “you never get a second chance for a first impression”-Phänomen geschuldet ist: Southpark wird oft auf die ersten Episoden reduziert. Der darin enthaltene Fäkalhumor wurde überstrapaziert und trieb auch mich seinerzeit schnell davon weg, da es mir als reine Zeitverschwendung erschien. Die furzenden Terance und Philipp-Einschübe haben mich besonders gelangweilt. Erst durch den Hinweis eines Freundes wurde mir gewahr, dass die späteren Episoden deutlich inhaltlich und erzählerisch zugelegt hatten. Und der Fäkalhumor merklich bis total heruntergeschraubt wurde (so wurden Terrance & Philipp dann auch als Figuren gestrichen).

Die neueren Episoden greifen technologisch-soziologische Phänomene auf, US-amerikanische Popkultur-Fragemente und dies dann angereichert mit existentiellen Fragen (Leben, Tod, Liebe, Kontakt zu Außerirdischen). Der darin zu Tage tretende Humor ist sicherlich nicht für jeden Geschmack geeignet – aber es hilft manchmal für 22 bis 24 Minuten in die Welt von South Park einzutreten und so  Tränen zu lachen, dass es einem im Halse wieder stecken bleibt. Denn die inhaltlichen Absurditäten, die dort aufgezeigt werden, sind anders kaum zu ertragen 😉

Daher hier die Episoden, die man auch als “Nicht-South-Park-Freund” angesehen haben könnte, um danach nicht der Meinung zu sein, man habe seine Zeit vergeudet – übrigens kostenlos, legal und sogar auf Englisch – ggf. gibt es mal am Anfang eine Werbung:

 

1. Pinewood Derby
Kontakt mit Außerirdischen. Die menschliche Natur offenbart sich.

2. Pandemic
Das Geheimnis über die peruanische Panflöten-Mafia wird gelüftet. Ein Zweiteiler.

3. GEILOMAT
Cartman verarscht Butters, indem er vorgibt ein Roboter zu sein. Doch die Dinge geraten außer Kontrolle.

4. Snobwarnung
Alle fahren auf einmal Hybridautos. Aber die Menschen verhalten sich wie Snobs. Es entsteht eine neue Bedrohung.

5. Make love, not War Craft
Im Online-Spiel War Craft lauert das Grauen. Bekommt  Cartman je sein reales Leben zurück?

6. TSST
Wenn die Super-Nanny versagt, braucht es den Hundeflüsterer.

7. Der Osterhasen-Code
Es ist soweit – Stan muss es erfahren: die Wahrheit über den Osterhasen.

8. Fantasieland
Blutigste Doppelfolge. Al-kaida greift das Fantasieland an.

9. Britneys neuer Look
Deftige Folge: Britney Spears besucht Southpark und wird von den Jungs bedrängt. Infolgedessen schiesst sie sich die obere Schädeldecke weg – das fällt aber keinem auf.

10. Schwule Schwuchteln
Schwule sind keine Schwuchteln. Harley Fahrer sind Schwuchteln.

11. Käpt’n Fettbart
Cartman überzeugt die Jungs Piraten zu werden. Sie müssen nur nach Somalia fahren.

12. Du hast 0 Freunde
Die Jungs entdecken Facebook. Nur Kyle hat Probleme.

13. So’n Jersey-Ding
Jersey ist plötzlich überall. Den Bewohnern von South Park bleibt nichts anderes übrig, als Osama bin Laden um Hilfe zu bitten.

14. The Human Centipad
Immer schön die Nutzungsbedingungen von iTunes lesen! Sonst bitte nicht wundern!

 

Facebook als Linkschleuder

Mit Beginn diesen Jahres möchte ich damit anfangen, Facebook neu zu nutzen. Denn die Veränderungen, die auf dieser Plattform stattgefunden haben, möchte ich selber nicht mehr weiter unterstützen.

Der Haupttreiber für diese Entscheidung war die Erkenntnis, dass ich meinen eigenen Content in der Facebook Chronik nicht wieder finde. Ich kann ja damit leben, das Produkt zu sein, dass also meine Daten Teil des Geschäftsmodells von Facebook sind.
Aber dann wäre ich wenigstens gerne in der Lage, meine Gedanken, Links oder sonstigen Inhalte auch schnell wieder im Zugriff zu haben.

Daher habe ich mir nun einen mobilen Client für meinen Blog installiert und werde die mir wichtigen Inhalte lieber da rein spielen. Facebook benutze ich dann nur dafür den entsprechenden Link zu teilen.

Das führt mich zu einer weiteren Kritik an Facebook: Ich kann es einfach nicht verstehen, warum es bei Facebook nicht schon längst einen Premium-Zugang gibt. Mit garantierter Hoheit über die Daten und einem komfortablen Backend um an diese heranzukommen.
Natürlich wäre ich bereit dafür zu bezahlen – das Blog und das Hosting gibt’s ja auch nicht kostenlos.

Aber so? Nö.

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Die Schlagzeile hätte auch alternativ lauten können: kaufen Sie einmal ein iPhone und Sie bekommen für den Rest des Lebens die Telefongebühren von Apple bezahlt! Dann müsste man den Nachrichtentext noch mit der Information anreichern, dass eben jene Kommunikationsdienste auch noch ökologisch korrekt und CO2-neutral produziert werden (Green-IT-in-echt-mäßig).

Tja – hätte wenn und aber. Es gab da so eine Schlagzeile. Nur passiert ist – nix. So kann ich den Frust von Siggi nicht nur nachvollziehen, es regt mich gleichermaßen auf, dass jede Sau durch das Dorf getrieben wird, aber die wirklich wichtigen Themen gehen unter.

So hat also Elon Musk bzw. Tesla vorgestern (am 24.09.) den Supercharger präsentiert. Versimplifiziert beschrieben: der Supercharger ist eine riesige Batterie. An diesen, vielleicht 6-8m hohen Ernergie-Obelisk lässt sich ein Tesla-Fahrzeug mit Hyper Charge Connector anschliessen.

Weil ich gerade zu blöd bin, ein Youtube-Video zu embedden, hier der “Quick-Link” zur Präsentation 😉
http://www.youtube.com/watch?v=wgk5-eB9oTY

 

Zusammengefasst: Tesla hat mal eben drei essentielle Probleme gelöst, welche das erschliessen des elektromobilen Massenmarktes bisher gebremst haben.


1. Reichweite

Ein Tesla S hat eine Reichweite von ca. 3h Fahrzeit (Fahrzeit auf die USA bezogen). Dann geht’s an den Supercharger und nach einer halben Stunde ist die Bordbatterie wieder voll aufgeladen. Wenn man das normale Fahrverhalten heranzieht, ist eine Pause nach drei Stunden (zumindest für mich normal). Während man also seine Pause einlegt, etwas isst oder sich “die Hände wäscht”, wird die Kiste wieder aufgeladen.

2. Sonnenstrom

Ein häufig genanntes Argument gegen Elektromobilität lautet, dass der erzeugte Strom in der Regel aus Kraftwerken stammt, welche mit fossilen oder nuklearen Energieträgern betrieben werden. Insofern könne man direkt Benzin (oder Gas) als Treibstoff nutzen.

Genau dieses Problem hat Tesla dergestalt gelöst, dass die Supercharger  mit einem eigenen Solarpanel ausgestattet sind. Hierbei produzieren die Supercharger aber nicht nur die Energie um Batterien der Fahrzeuge wieder aufzuladen. Nein, die produzieren noch mehr Ernergie, als für die Fahrzeuge notwendig wäre. Das wiederum führt zum dritten Aspekt.

3. All you can charge – ein lebenlang – kostenlos – weltweit

Weil die Supercharger eine positive Energiebilanz aufweisen, kann es sich Tesla erlauben ein sensationelles Angebot zu unterbreiten: alle Kunden erhalten den Strom kostenlos – für immer. Zunächst “nur” in den USA – aber mit der Zeit auch weltweit. Ausnahmsweise quäle ich nun keine Metapher, um die Bedeutung dieses Aspekts hervorzuheben.

Übrigens geht es hier nicht um eine kühne Vision oder jemanden der noch Risikokapital sucht. Das hat der Herr Musk wahrlich nicht nötig. Die ersten Stationen stehen schon jetzt in Kalifornien. Bereits jetzt kann man von Lake Tahoe bis Los Angeles komplett elektrisch fahren (immerhin eine Reise von ca. 500 Meilen).

Ab dem Frühjahr 2013 wird Kalifornien und Oregon komplett erschlossen sein, bis 2015 sollen die USA dann VOLLSTÄNDIG mit den Stationen aufgebaut sein. Parallel dazu ist das Unternehmen auch in Europa und Asien aktiv.

So – und jetzt wieder zurück zu religösbedingter Pimmelhaut-Sektion – bitte mit Sondersendung – wir haben ja sonst nix wichtiges auf diesem Planeten zu erledigen.

Gnsslbrmpf.

 

ps: Hier die offizielle Pressemitteilung von Tesla.

Über Bilder (meist kitschiger Natur) mit bedeutsamen Sprüchen, gemeinhin als Aphorismen bekannt

A blu of blafasel.

Da ich im Moment nicht die Zeit finde zu schreiben (mein Eurokrise-Post wartet auf Vollendung), erstelle ich mal eben mit Keynote dieses Bild. Das sagt ja auch mehr aus, als 1.000 Worte.

Dem Siggi Becker sei Dank erhielt ich folgenden Gedankenanstoß von Susan Sontag.