Die Schlagzeile hätte auch alternativ lauten können: kaufen Sie einmal ein iPhone und Sie bekommen für den Rest des Lebens die Telefongebühren von Apple bezahlt! Dann müsste man den Nachrichtentext noch mit der Information anreichern, dass eben jene Kommunikationsdienste auch noch ökologisch korrekt und CO2-neutral produziert werden (Green-IT-in-echt-mäßig).
Tja – hätte wenn und aber. Es gab da so eine Schlagzeile. Nur passiert ist – nix. So kann ich den Frust von Siggi nicht nur nachvollziehen, es regt mich gleichermaßen auf, dass jede Sau durch das Dorf getrieben wird, aber die wirklich wichtigen Themen gehen unter.
So hat also Elon Musk bzw. Tesla vorgestern (am 24.09.) den Supercharger präsentiert. Versimplifiziert beschrieben: der Supercharger ist eine riesige Batterie. An diesen, vielleicht 6-8m hohen Ernergie-Obelisk lässt sich ein Tesla-Fahrzeug mit Hyper Charge Connector anschliessen.
Weil ich gerade zu blöd bin, ein Youtube-Video zu embedden, hier der “Quick-Link” zur Präsentation 😉
http://www.youtube.com/watch?v=wgk5-eB9oTY
Zusammengefasst: Tesla hat mal eben drei essentielle Probleme gelöst, welche das erschliessen des elektromobilen Massenmarktes bisher gebremst haben.
1. Reichweite
Ein Tesla S hat eine Reichweite von ca. 3h Fahrzeit (Fahrzeit auf die USA bezogen). Dann geht’s an den Supercharger und nach einer halben Stunde ist die Bordbatterie wieder voll aufgeladen. Wenn man das normale Fahrverhalten heranzieht, ist eine Pause nach drei Stunden (zumindest für mich normal). Während man also seine Pause einlegt, etwas isst oder sich “die Hände wäscht”, wird die Kiste wieder aufgeladen.
2. Sonnenstrom
Ein häufig genanntes Argument gegen Elektromobilität lautet, dass der erzeugte Strom in der Regel aus Kraftwerken stammt, welche mit fossilen oder nuklearen Energieträgern betrieben werden. Insofern könne man direkt Benzin (oder Gas) als Treibstoff nutzen.
Genau dieses Problem hat Tesla dergestalt gelöst, dass die Supercharger mit einem eigenen Solarpanel ausgestattet sind. Hierbei produzieren die Supercharger aber nicht nur die Energie um Batterien der Fahrzeuge wieder aufzuladen. Nein, die produzieren noch mehr Ernergie, als für die Fahrzeuge notwendig wäre. Das wiederum führt zum dritten Aspekt.
3. All you can charge – ein lebenlang – kostenlos – weltweit
Weil die Supercharger eine positive Energiebilanz aufweisen, kann es sich Tesla erlauben ein sensationelles Angebot zu unterbreiten: alle Kunden erhalten den Strom kostenlos – für immer. Zunächst “nur” in den USA – aber mit der Zeit auch weltweit. Ausnahmsweise quäle ich nun keine Metapher, um die Bedeutung dieses Aspekts hervorzuheben.
Übrigens geht es hier nicht um eine kühne Vision oder jemanden der noch Risikokapital sucht. Das hat der Herr Musk wahrlich nicht nötig. Die ersten Stationen stehen schon jetzt in Kalifornien. Bereits jetzt kann man von Lake Tahoe bis Los Angeles komplett elektrisch fahren (immerhin eine Reise von ca. 500 Meilen).
Ab dem Frühjahr 2013 wird Kalifornien und Oregon komplett erschlossen sein, bis 2015 sollen die USA dann VOLLSTÄNDIG mit den Stationen aufgebaut sein. Parallel dazu ist das Unternehmen auch in Europa und Asien aktiv.
So – und jetzt wieder zurück zu religösbedingter Pimmelhaut-Sektion – bitte mit Sondersendung – wir haben ja sonst nix wichtiges auf diesem Planeten zu erledigen.
Gnsslbrmpf.
ps: Hier die offizielle Pressemitteilung von Tesla.